Nein, nein keine Angst, diesmal geht es nicht um Glitzersteinchen und pinke Bandagen, die sehen (mehr oder weniger) hübsch aus und tun niemanden weh.
Was einem Pferd Ausdruck und Schönheit verleiht, ist nicht glitzerndes „Bling Bling“, sondern die richtigen Proportionen.
Kugelrund steht da doch so manches Pferd im Stall. Die witzelnden Kommentare der Stallkolleginnen sind einem bombensicher und selbst das Reiten macht nicht mehr so richtig Spaß. Die Masse will schließlich bewegt werden. Ach ja, und gesund soll es auch nicht sein.
Ein Diätplan muss her. Schnell werden alle Fachzeitschriften und das Internet nach „wie bekomm ich mein Pferd in 2 Tagen schlank“ durchsucht. Der Stallbesitzer bekommt den Diätplan dann noch mit vielen mündlichen Anweisungen zur intelligenten Fütterung überreicht, mit der Anweisung in nachts unters Kopfkissen zu legen.
Gut natürlich, abends muss noch selber das Müsli in den Trog geben, immerhin muss das Pferd ja von irgendwas leben. Es bricht einem doch fast das Herz, wenn dieser treuherzige Blick, die gespitzten Ohren und ein tiefes durchdringendes Brummeln einem entgegenkommen. So grausam kann man schließlich auch nicht sein.
Doch dann der Geistesblitz. Alleine an der Fütterung liegt es nicht. Wie wahr.
Nur abnehmen bringt nichts. Ein guter Anfang, doch schnell ist klar, dass nicht nur Fett, sondern auch Muskelmasse abgebaut wird. Die aber braucht ein Pferd, um sich vernünftig bewegen zu können. Schließlich will man das Pferd „gerade richten und den berühmten Schub aus der Hinterhand.
Ohne Kraft geht das aber nicht. Und Achtung Quizfrage: Was braucht es um Kraft zu haben? Richtisch, Muskeln.
Muskeln müssen, um optimal arbeiten und wachsen zu können, in der Lage sein sich maximal zu spannen, um sich dann wieder entspannen zu können. Durch diesen biologischen Vorgang beginnen die Muskeln, zu wachsen. Dazu aber benötigen sie auch die erforderliche Energie.
Nach angemessener Zeit, dem vernünftigen Futterplan und einem durchdachten Training, sieht das Pferd dann nicht mehr aus, als wäre es kurz vor dem Abfohlen.
Bauchmuskeln haben sich entwickelt, (die Rinne über den Rücken, in der sich fast schon das Regenwasser gesammelt hat, ist verschwunden) und eine wohlgeformte aktive Hinterhand erlaubt wieder kraftvolle Bewegungen. Damit auch das Pferd eine neue Qualität und die natürliche Freude an der Bewegung wiederbekommt, ist ein muskelaufbauendes Training unerlässlich.
Text u.Idee: Geitner /Schmid