Die satteln ihr Pferd machen es zum Reiten fertig und dann, beschleicht Sie dieses beklemmende Gefühl aufzusteigen. Vielleicht hat Ihr Pferd letztes Mal nen Satz gemacht oder bisschen gebuckelt. Auf jeden Fall hat er Ihnen Respekt verschafft. Aber zum Glück ist nichts passiert. Nach ein paar Runden fühlen sie dann wieder die vertraute Sicherheit im Sattel.
Früher war das anders. Als wir noch jung waren. Wir waren mutiger und so ein Hopserchen oder auch mal etwas gröbere Aktionen haben uns nicht gleich aus der Fassung gebracht. Gott was haben wir Blödsinn gemacht. Da wurde im Gelände jeder Sprung angepeilt, Wettrennen durch Wald und Flur machten richtig Spaß und je verrückter ein Pferd war, umso besser. Auf den Steig ich nicht auf? Gabs nicht. Man kann nur sagen Glück gehabt, dass nix passiert ist. Klar, 25 Jahre und vielleicht 2 Kinder später, wird man vorsichtiger, hat gelernt, Respekt zu haben. Das ist auch gut so. Das Gefühl auf einem durchgehenden Pferd zu sitzen und jegliche Kontrolle zu verlieren, oder auch tatsächlich abgebuckelt,
gebissen oder getreten zu werden, oder das steigende Pferd sich überschlägt… da kann man ganz gut drauf verzichten. So richtig Angst hat man nicht, aber der Respekt ist da und das ist eine gute Voraussetzung.
Anders sieht es aus nach einem Reitunfall. Das Vertrauen zum Pferd ist erst mal weg. Die Angst hat sich tief ins Gehirn eingegraben. Die Verletzungen sind zwar verheilt, die Angst vor einem erneuten Unfall bleibt. Das Vertrauen zum Pferd ist komplett weg. Angst ist eine Schutzfunktion des Körpers. Einfach ignorieren ist schwierig bis unmöglich. Nichtsdestotrotz ist der Wunsch zu reiten da.
Wir haben unser Leben fast den Pferden verschrieben, dennoch: Ein Großpferd hat 600 kg Lebendgewicht, und wenn es seine Kraft dazu verwendet, um zu flüchten, sich zu wehren oder sich aus der Situation zu befreien, kann das böse Folgen haben. Es gibt durchaus Pferde die haben Kuscheltiercharakter. Pferde sind aber kein Spielzeug und oft passiert sogar was, wenn man überhaupt gar nicht damit rechnet. Man muss noch nicht mal draufsitzen. Mache Pferde mag man noch nicht mal aus der Box holen. Angst ist ein schlechter Berater am Pferd, nicht zu verwechseln mit Respekt verliert man den, kann das lebensgefährlich sein.
Viele fragen sich jetzt warum, in drei Teufelsnamen, will man reiten, wenn man Angst vor dem Pferd hat? Weil der Wunsch diesen Tieren nahe zu sein, einfach zu groß ist.
Suchen Sie sich einen Trainer der viel Geduld mit Ihnen hat und weiß, wie Sie es zu schaffen ist, dass Ihre Angst weniger wird.
Ein Trainer, der Sie auf Ihrem Weg zu „angstfreiem Reiten zu begleitet, kann da eine echte Hilfe sein. Ein Pferd, welches Vertrauen ausstrahlt und souverän in jeder Situation reagiert, um Ihnen das Vertrauen wieder zurückzugeben, hat schon so manchem
ängstlichen Reiter helfen können. Und der Spruch “Reiten hilft“, gilt auch hier. Je mehr Routine man erlangt, umso einfacher wird es wieder, ohne dieses „Magenklemmen“ aufzusteigen.
Michael Geitner und Alexandra Schmid
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