Oft hören wir …“ja aber, für junge Pferde ist so eine enge Wendung doch Gift.“
Ja, wenn die armen Youngsters mit 180 durch die Quadratvolte gescheucht werden, dadurch ihre Balance gar nicht erst finden, ihre Beine nicht sortieren können und noch schiefer werden, als sie eh schon sind. Aber meistens sehe ich solche Bilder eher auf einem großen Zirkel.
Richtig und behutsam aufgebaut ist die Equikinetic ein Segen vor dem Anreiten. Mit Jungpferden beginnt man ganz individuell. Da spielen am Anfang Stellung und Biegung noch gar keine Rolle. Wichtig ist, dass sie Vertrauen fassen und losgelassen werden. Wenn Sie Vertrauen in die Quadratvolte gefasst haben, beginnt man vorsichtig an Stellung und Biegung zu arbeiten. Und je nach Pferd, kann nach 2 Runden Schluss sein, andere meistern das schon ein höheres Pensum. Die Equikinetic verlangt den Pferden zudem hohe Konzentration ab und da es bei den „Kleinen“ in dieser Hinsicht manchmal noch gewaltig mangelt, sind kurze Einheiten die sichere Variante, das schützt vor Überforderung.
Die Quadratvolte gibt dem noch unausbalancierten Pferd die Form des Kreises vor und ihm fällt es leichter, sich darin zurechtzufinden, als auf einem 18m Zirkel auf dem sie ihrer natürlichen Schiefe hilflos ausgeliefert sind. Die Quadratvolte bietet den Pferden Sicherheit und mindert die Angst auf einer Kreislinie nicht fluchtfähig zu sein.Zudem wird mit dem Kappzaum longiert, anstatt ein Gebiss zu verwenden und dadurch unnötige Schmerzen und Widersetzlichkeiten vermieden.
Kurzum, die Jungpferde bekommen eine Laufhilfe, das heißt die Balken begrenzen die Pferde und helfen ihnen dabei richtig zu lasten. Die Vorhand wird auf die Kreislinie eingestellt, die Schulter wird begrenzt und das innere hintere Bein beginnt Last aufzunehmen. Die Pferde fliegen nicht aus der Kurve und lernen sich in dieser effektiv zu bewegen. Das vermittelt Sicherheit. Mit Equikinetic finden sie ihre Balance und sind dann auch in der Lage gut bemuskelt einen Reiter zu tragen. Zudem haben Remonten die mit der Equikinetic auf das Reiten vorbereitet werden, weniger Probleme sich auch auf der „steifen Seite“ zu bewegen, da diese von Anfang an mit gymnastiziert wurde.
Michael Geitner/ Alexandra Schmid