Da rennt er mal wieder auf dem Weg zur Koppel. Unhaltbar, Kopf gerade gemacht und dann hat er Gas gegeben. 600kg Lebendmasse, die partout nicht geführt werden wollen halten? Sie sind ja nicht Chuck Norris. Das Dumme ist, Pferde lernen als „Aktionstiere“ sehr schnell, sich einer für sie unangenehmen, oder vermeintlich gefährlichen Situation, zu entziehen. Nennen wir es mal Meideverhalten. Das Pferd zeigt eine bestimmte Reaktion auf eine Situation. Nehmen wir an, Ihr Pferd möchte nicht longiert werden. Es stellt sich frontal zu Ihnen und hat erst mal Pause. Schlimmer noch, es reißt sich los und sie haben gar keine Einwirkung mehr darauf. Die Arbeit ist dem Pferd vielleicht zu anstrengend und so kann es sie unterbrechen. Hat sich ein solche fürs Pferd erfolgreiche Verhaltensweise gefestigt, braucht es manchmal schon zwei drei Anläufe, bis das wieder korrigiert ist. Manchmal reicht es es ihnen klar zu machen, dass sie es nicht dürfen. Etwa läuft das Pferd beim Trensen rückwärts, lässt man einfach das Halfter drauf und stoppt es. Man nimmt ihm also die Möglichkeit zur „Flucht“. Eine andere Möglichkeit wäre es, ein Ersatzverhalten aufzubauen, beispielsweise den Kopf zu senken beim Auftrensen. Hat sich ein solches Verhalten jedoch einmal gefestigt, ist es oft mühselig dem Pferd klarzumachen, dass sein erfolgreiches Konzept bei Ihnen nicht gut ankommt. Das beste Mittel gegen solche Reaktionen ist es, aufmerksam zu sein, denn nur so können sie schon bei den kleinsten Anzeichen, die Ihnen das Pferd geben wird entgegenwirken, damit erst gar keine Probleme entstehen.
Text/ Idee: Michael Geitner u. Alexandra Schmid
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