Dass Pferde die Farben Blau und Gelb am besten sehen, scheint mittlerweile klar zu sein. Doch warum? Für Gelb finden wir noch eine Erklärung, da die Farbe eine Warnfarbe im Tierreich darstellt. Gelb ist ein Synonym für giftig und gefährlich… nicht immer, aber oft. Die evolutionären Vorteile überwiegen jedenfalls im Tierreich, diese zwei Farben gut erkennen zu können.
Pferde sind Steppentiere. Geschöpfe der Weite. Sie haben sich in brillanter Weise ihrer Umgebung angepasst. Um zu Überleben ist es für Flucht und potenzielle Beutetiere wichtig, ihre Umgebung im Blick zu haben und pferdefressende Prädatoren schnell zu erkennen. Der komplette Organismus Pferd ist darauf spezialisiert.
Bei den Sinnen angefangen, von den Ohren, die aus verschiedenen Richtungen Geräusche orten können, bis zum Körper, der die Muskulatur besser durchblutet als der des Menschen und auch schneller versucht zu „reparieren“, darum sind Arthrosen und auch Verkalkungen bei Pferden häufiger, als beim Menschen.
Blau und Gelb macht Sinn zu sehen, wenn man sich in die Lebensweise als Wildpferd versetzt. Es bietet Kontraste. Rentier sehen sogar im ultravioletten Spektralbereich. Die meisten Säugetiere können das nicht, die Linse filtert das kurzwellige Licht meist schon heraus. UV-Licht zu sehen ermöglicht Karibus in arktischen Zonen den Kontrast besser wahrzunehmen, um Futter und Raubtiere besser zu erkennen.
Das könnte auch der Grund sein, warum Pferde Blau, Gelb und Grautöne sehen, um Kontraste besser erkennen zu können. Farbsehen geht auf Kosten des „Konturensehens“, es sei denn die Farben unterscheiden sich deutlich. Die Welt der Sinne ist noch lange nicht erforscht und es verspricht spannend zu bleiben.
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Text: Michael Geitner https://pferde-ausbildung.de/ Alexandra Schmid https://www.pferdetraining-allgaeu.de/