Viele haben es schon erfolgreich geschafft. Ihre Pferde reagieren nicht mehr. Egal ob sie ihre klopfenden Absätze einsetzen, oder ihr Pferd an der Longe etwas aus dem Mittagsschlaf aufwecken möchten. Übergänge vom Schritt in den Trab? „Terab, Teeeerab, Teeeeeerab. Auf komm jetzt aber: Teeeeerab.“ Nach einer gewissen Einlaufzeit, die dem Pferd dann zugestanden wird, geht es doch noch. Ein Traum. Viel müssen die Zeit schon extra einplanen, wenn sie ihr Pferd vom Stall an den Anbindeplatz führen möchten. Vorne wird gezogen und der Hals des Pferdes immer länger. Aber warum sollte das Pferd das Tempo ändern? Geht doch auch so. Gut Ding will eben Weile haben. Erstens sind Pferde Energiesparer und zweitens bestimmen sie gerne das Tempo. Natürlich funktioniert das auch in die andere Richtung. Ein Pferd möchte wahrscheinlich nicht sofort stehenbleiben nur, weil Sie es gerade für günstig halten. Schließlich werden da eine ganze Menge Kilos bewegt. Also, laaaangsam auslaufen lassen. Besonders interessant werden solche Situationen dann, wenn man eine stark befahrene Straße überqueren möchte. Es gibt auch Rennmäuse, die sich partout nicht verlangsamen lassen, da haben wir dann statt den klopfenden Absätzen, die ziehenden Zügel. Es gibt da einige Möglichkeiten wie erfolgreich verhindert werden kann, dass ein Pferd auf Hilfen fein eingestellt wird. Achten Sie nie darauf, wie ihr Pferd reagiert, um die Hilfe eventuell wiederholen oder weglassen zu müssen und wichtig sind möglichst große Abstände zwischen Ihren Hilfen und der Reaktion des Pferdes. Es gibt da ein Wort dafür, was das Pferd nicht lernt. Schenkelgehorsam. Bedeutet, dass das Pferd prompt und „durchlässig“ auf die Hilfen reagiert, egal ob im Sattel oder vom Boden aus. Leider wurden solche Pferde systematisch desensibilisiert. Timing und Konsequenz im Umgang mit den Hilfen werden völlig ignoriert. Das Problem ist, wir sind oft auch nicht aufmerksam genug, dass wir unsere Hilfe, just in time, einsetzen. Die Hilfen müssen zum richtigen Zeitpunkt, in der korrekten Intensität erfolgen. Das aber zu erkennen, erfordert eben auch manchmal etwas Erfahrung und Aufmerksamkeit seitens des Menschen.
Michael Geitner u. Alexandra Schmid