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Ausgedient……

By 15. Mai 2014Juni 5th, 2014Termine

Für uns Pferdeverrückten sollte der letzte Gang eigentlich auch der letzte Ausweg sein, den man als Option für sein Pferd hat. Wir wollen ihnen das Leiden ersparen, und wenn nichts mehr zu machen ist, alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind und der Schmerz überwiegt, haben wir die Möglichkeit unser Pferd zu erlösen. So sehen das viele, und wenn man diese Einstellung mit der Realität vergleicht und den Pferdebestand in den Schlachthöfen begutachtet, tut sich hier ein anderes Bild auf.
Da es in Deutschland nur erlaubt ist Tiere aus einem vernünftigen Grund zu töten, landen hier oft die ungewollten, kranken nicht mehr bezahlbaren Pferde. Problempferde, Scheidungsweisen, Pferde, deren Besitzer nicht mehr die nötigen finanziellen Mittel haben, überproduzierte Fohlen, ausgediente geschundene Kreaturen oder die Pferde, die einfach übrig sind. Sehnenschaden, Rehe Hufrolle, Fesselträgerschaden, Kissing Spines…die Tiere sind einfach nicht mehr nutzbar, aber haben ohne Belastung noch genügend Lebensqualität. Kein Tierarzt wird diese Pferde einschläfern. Aber wer will sie denn noch? Der Versuch sie als Beisteller zu vermitteln, klappt nicht immer.
Pferde kosten im Unterhalt nicht nur 3,50,- im Monat. Man muss sich leisten können zu helfen. Der Pferdemarkt ist schlecht, Ponys ab 300 Euro. Also warum soll man sich ein Pferd antun, das krank oder schwierig und nicht nutzbar ist, wenn man relativ günstig, ein gesundes Pferd ohne Macken haben kann?
Oft ist das Kind schon in den Brunnen gefallen und man kann nur hilflos zusehen, wie die Transporter nach Italien fahren oder der Hänger zum Metzger im Nachbarort. „Finitum Punktum“
Ein Pferd anzuschaffen will gut überlegt sein. Der Anschaffungspreis ist oft nicht das Ausschlaggebende. Heute kann man Pferde ja auch schon in Raten abzahlen. Teuer ist Unterhalt incl. Tierarztkosten und Ausbildung. Ein gut ausgebildetes und gesundes Pferd hat aber i.d.R. seinen Preis. Es wurde investiert und muss weiterhin versorgt und gefördert werden.
Wenn dann Probleme, gesundheitlicher oder verhaltenstechnischer Art auftreten, kann das eine tiefe Schneise im Geldbeutel hinterlassen. Man hat nicht alles in der Hand, wenn man so ein Pferd betreut. Es gibt Sachen, die passieren einfach. Aber, viele Probleme, gesundheitlicher wie psychischer Art sind hausgemacht. Mangelnde Ausbildung, Fehlbelastung der Gelenke, falsches Reiten, schlechte Sättel, mangelndes Wissen im Pferdeumgang und Pferdehaltung. Um solche menschengemachten Probleme zu vermeiden, setzt es eine gute Ausbildung des Pferdes und Reiters
voraus. Selbst wenn ein Pferd gesund ist und nicht mal allzu große Macken hat, aber halt kein
100%iges Verlasspferd ist, sprich scheut hier und da, geht nicht alleine ins Gelände und im Umgang ist es auch etwas kompliziert, etc., wird es schon schwieriger es zu verkaufen. Wandert dieses Pferd dann noch durch unzählige Hände, kann man sich vorstellen, dass es nicht besser wird.
Auf Ausbildung setzten, von Mensch und Pferd und genau an der wird oft gespart. Das kann einen ganzen Rattenschwanz hinter sich herziehen und der „Bock“ landet dann vielleicht beim Metzger.
Gefragt sind Pferde, die verlässlich und gesund sind, Leistung bringen und nicht nur auf der Koppel bestaunt werden können. Ausbildung kostet halt nun mal Geld, Zeit und Geduld und erfordert das nötige Wissen.
Vielleicht ist es Wunschdenken, das kein Pferd mangels Ausbildung und Ausbildungsfehlern zum Metzger geht. Keiner ist perfekt, aber arbeiten können wir dran und das Beste geben.

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