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Pferde gewöhnen sich nicht an Schmerzen

By 13. Mai 2015Termine

Der Schmerzsinn ist das Warnsystem des Körpers und übernimmt eine erhebliche Schutzfunktion.
Ohne Schmerzsinn würde es zu erheblichen Verletzungen kommen, ohne dass eine Gegenreaktion erfolgt. Z.B. würden auch Entzündungen unbemerkt ablaufen und Glieder oder Organe nicht geschont werden.
Verantwortlich für das Schmerzempfinden sind die Nocizeptoren.
Sie befinden sich in großer Anzahl in der Haut, in Organen, Gelenken und in der Muskulatur.
Meistens sind Nocizeptoren freie Nervenendungen.
Sie werden durch Reize wie etwa Temperatur, Druck, Dehnung oder chemische Reize erregt.
Der Oberflächenschmerz der Haut ist sehr gut lokalisierbar, während der Tiefenschmerz in den Organen schlecht genau zugeordnet werden kann. (Rezeptive Felder – kleiner Bereich oder großer Bereich an Nocizeptoren wird erregt)
Nocizeptoren können durch sehr viele unterschiedliche Reize erregt werden. (chemisch, thermisch, mechanisch..)
Die Besonderheit an Nocizeptoren ist, dass sie nicht adaptieren können, d.h., es kann keine Gewöhnung an einen Schmerzreiz erfolgen, im Gegenteil meistens erfolgt eine Sensibilisierung.
Eine Rolle spielt jedoch das subjektive Empfinden von Schmerzen.
Beim Mensch nicht anders als beim Pferd. Dass Pferde schmerzen wahrnehmen sehen wir oft an deren Reaktion, wie intensiv sie empfunden werden, ist auch hier individuell verschieden. Zudem kommt, dass Fluchttiere ihre Schmerzen oft nicht zeigen, oder der Schmerz aufgrund eines hohen Adrenalinspiegels unterdrückt wird. Auch durch andere endogene Opiate wie z.B. Endorphine, also körpereigene Schmerzmittel, wird die Schmerzweiterleitung und das Empfinden gehemmt.

Michael Geitner und Alexandra Schmid
www.pferde-ausbildung.de
www.pferdetraining-allgaeu.de

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