Man kommt ja nicht umhin, sich gewisse Szenen auf Reitplätzen und Hallen immer wieder anzuschauen. Da wird gezogen was das Zeug hält. An der Longe und an den Zügeln. Es wird ein Tauziehen mit dem Pferd veranstaltet, gekämpft und gezerrt. Zudem weiß ich es aus eigener Erfahrung. Jeder der schon mal ein unkooperatives Pferd an der Hand hatte, weiß das: Druck erzeugt Gegendruck. Wir brauchen auch nicht um den heißen Brei herumzureden, es gibt Situationen in denen man dagegenhalten, den Druck aufrechterhalten oder auch die Notbremse ziehen muss.
Aber selbst wenn man sich diese Situationen vor Augen hält, etwas ganz harmloses, das Pferd bekommt die Nase nicht aus dem Gras, kommen wir auf einen Nenner. Das Pferd hört nicht zu. Das ist meistens der Grund und haben wir den beseitigt, brauchen wir nicht ziehen. Warum Pferde nicht zuhören und nicht losgelassen sind, hat ganz verschiedene Gründe. Verlassen wir mal das Wiesengrün und gehen in die Arbeit. Die Pferde sind überfordert und verstehen die Hilfen nicht.
Als Beispiel die Equikinetic. Viele Pferde haben zu wenig Balance und um das auszugleichen, werden sie oft zu schnell. Man versucht dieses Pferd mittels Zug auf der Kreislinie zu halten. Nun zieht das Pferd dagegen. Hat man Glück und es nicht lernt, dass es nur genügend Kraft einzusetzen braucht, bleibt es zu mindestens da. Hier findet ebenfalls Muskelaufbau statt, allerdings für die eigenen Oberarme und nicht für die Pferdemuskulatur. Beim Reiten ist das nichts Anderes, man könnte ganze Romane schreiben.
Noch nicht oder falsch ausgebildet. Eine Möglichkeit wäre, um das Pferd auf der Kreislinie zu halten, so lange ziehen, bis das Pferd nachgibt. Dazu könnten wir einen noch schärferen Kappzaum oder beim Reiten ein Gebiss verwenden, dass noch effizienter auf das empfindliche Maul einwirkt. Mit pferdegerechter Ausbildung, hat das allerdings nichts mehr zu tun.
Die bessere Alternative ist es, in einem angemessenen Tempo zu arbeiten, damit das Pferd die Balance halten kann und es nicht zu überfordern, so dass es noch zuhören kann. Erst dann kommen wir mit unseren Hilfen durch.
Wichtig ist es keinen Dauerzug aufzubauen, sondern mit Impulsen zu arbeiten. Auch hier wie beim Reiten, soll das Pferd die annehmenden und nachgebenden Hilfen verstehen lernen. Mit Impulsen bringt man das Pferd dazu, keinen Gegenzug aufzubauen, sondern locker zu bleiben, nachzugeben und sich zu stellen. Hört das Pferd zu, ist es losgelassen und ist eine feine Verbindung zum Pferd hergestellt, bedarf es keiner Kraft, es reicht oft ein minimales Anspannen und Nachgeben der Longe. Das Pferd kann mitarbeiten und muss nicht dagegen ankämpfen.
Michael Geitner und Alexandra Schmid
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Ein häufiger Fehler der sich in der Equikinetic einschleicht ist, dass zuviel Stellung gefordert wird.
Die minimale Stellung: Äußeres Auge, in einer Linie mit dem äußeren Buggelenk. Die maximale Stellung die ein Pferd haben sollte ist, äußere Auge in einer Linie, mit dem inneren Buggelenk.
Mehr Stellung ist nicht wünschenswert, da sich das Pferd nicht mehr biegen kann, ohne krumm und schief zu werden. Pferde versuchen das wieder irgendwie ausgleichen. Eine reelle Biegung ist nicht möglich. Die Hinterhand schert aus und aus schief, wird komplett schief.
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Michael Geitner u. Alexandra Schmid
Positionsarbeit auf einem Kurs. Ein Pferd steht neben Dir, nehmen wir mal einen Haflinger und taufen ihn Obelix. Er soll den ersten Schritt gehen und steht da wie einbetoniert. Du bestehst drauf, aber Obelix weiß.. wer bewegt, führt. Da stehst du da. Als Trainer. Erst mal wie der Depp…hilft aber nix. Beharrlich bleiben.
Die Damen auf der Bande haben schon ein Grinsen im Gesicht und können natürlich alles besser machen. Aber ich will ja nur, dass er den ersten Schritt geht. Tut er aber nicht. Dann kommen die Sprüche. “Da müsste nur mal ordentlich draufhauen, der verarscht dich doch nur, dann läuft der schon“ Obelix denkt sich: das halt ich aus, habe ich immer ausgehalten.
Bisher hat es scheinbar auch nicht geholfen.
Obelix hat auch überhaupt keine Lust während der Equikinetic vorwärts zu gehen. Natürlich, darf mal im richtigen Moment touchiert werden.Darum geht es nicht. Verprügeln? Das ist nicht die Handschrift eines guten Trainers.Das sollte selbstverständlich sein. Wenn da dann noch jemand ein Video machen würde, wäre er berechtig arbeitslos! Bei so einem Obelix könnte es eine Mischung aus nicht Können, mangels Kraft und Balance und erfolgreich gelerntem Abwehrverhalten sein. Ein guter Trainer kann schon mal zornig werden, wir sind auch nur Menschen, aber verprügeln, bis er läuft, geht einfach nicht.
So ein Pferd braucht Arbeit und zuweilen müssen Anfangs durchaus Kompromisse eingegangen werden, die zunächst nicht befriedigen. Ich habe auch so ein Exemplar im Stall. Einen Meter hoch, einen Meter breit. Bewegen? Nur wenn es denn unbedingt sein muss. Verprügeln? Wenn mir da nichts anderes einfällt, dann hör ich meinen Job auf.
Damit ist i.d.R. gemeint, dass das Pferd nicht mehr fein auf Zügelhilfen reagiert.
Aber Pferde können nicht hart im Maul werden, sie haben nur oftmals gelernt, den beißenden Schmerz, den so mancher Zug auf die empfindliche Kiefer ausübt, auszuhalten. Man bedenke, Metall auf Haut und Knochen.
Das soll kein Plädoyer gegen Gebisse werden. Durchaus ein Instrument, gefühlvoll eingesetzt.
Dazu benötigt man Gefühl und eine feine Hand. Das muss man lernen. Aber beim Longieren ist es unbedingt abzulehnen.
Die Longe, auf 9m Entfernung, vielleicht noch an einem jungen, unausbalancierten Pferd, im Gebiss eingeschnallt, macht es fast unmöglich, dass dieses ruhig im Maul liegen bleibt. Man hat beinahe die Garantie, dass das Pferd lernt, wie „gut“ sich so ein Gebiss anfühlt.
Es wirken enorme Kräfte in das, ach so heilige Maul. Schnallen wir schon das Maul mit einem Sperrriemen zu, sieht das zwar schöner und ruhiger aus, aber nun hat das Pferd gar keine Möglichkeit mehr, dem Druck und Schmerz zu entkommen. Man sollte sich bei der Gelegenheit auch fragen, wie ein Pferd mit starren Ausbindern lernen soll, an das Gebiss heranzutreten.
Der Schmerzsinn ist das Warnsystem des Körpers und übernimmt eine erhebliche Schutzfunktion.
Ohne Schmerzsinn würde es zu erheblichen Verletzungen kommen, ohne dass eine Gegenreaktion erfolgt z. B. würden auch Entzündungen unbemerkt ablaufen und Glieder oder Organe nicht geschont werden.
Verantwortlich für das Schmerzempfinden sind die Nocizeptoren.
Sie befinden sich in großer Anzahl in der Haut, in Organen, Gelenken und in der Muskulatur.
Meistens sind Nocizeptoren freie Nervenendungen.
Sie werden durch Reize wie etwa Temperatur, Druck, Dehnung oder chemische Reize erregt.
Die Besonderheit an Nocizeptoren ist, dass sie nicht adaptieren können, d.h., es kann keine Gewöhnung an einen Schmerzreiz erfolgen. Im Gegenteil meistens erfolgt eine Sensibilisierung.
Eine Rolle spielt jedoch das subjektive Empfinden von Schmerzen.
Beim Mensch nicht anders als beim Pferd. Dass Pferde Schmerzen wahrnehmen, sehen wir oft an deren Reaktion, wie intensiv sie empfunden werden, ist auch hier individuell verschieden. Zudem kommt, dass Fluchttiere ihre Schmerzen oft nicht zeigen, oder der Schmerz aufgrund eines hohen Adrenalinspiegels unterdrückt wird. Auch durch andere endogene Opiate wie z. B. Endorphine, also körpereigene Schmerzmittel, wird die Schmerzweiterleitung und das Empfinden gehemmt.
Michael Geitner und Alexandra Schmid
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Als Pferdemensch müssten Sie eigentlich alles können. Alles. Sie sollten sich in Anatomie der Biomechanik, Ausbildung des Pferdes, der Reitkunst sowie in den Bereichen Fütterung und Haltung auskennen, was letztendlich die Gesunderhaltung des Pferdes und eine harmonische Beziehung zwischen Mensch und Pferd gewährleistet. Zumindest sollten Sie sich Mühe geben. Man versucht zu verstehen und zu lernen, wie ein Pferd “funktioniert und was es braucht. Soweit so gut.
Wie gut kennen Sie sich eigentlich selber? Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie Sie auf ihr Pferd wirken und wie Ihr Verhalten oder Ihre “Art” bei den Pferden ankommt?
Beim Betrachten der vielseitigen menschlichen Charaktere und Verhaltensweisen, die wir manchmal so an den Tag legen, müssen Pferde schon einen besonderen Sinn haben dieses zu verstehen. Haben sie auch. Pferde sind Muskelleser. Sie haben im Laufe der Evolution gelernt sich die Körpersprache anderer Spezies zu deuten. Denken sie mal an die Savanne. Ein Löwe döst faul unterm Baum und die Zebraherde steht friedlich grasend daneben. Steht der Löwe (bzw. Löwin) aber auf und nimmt eine gespannte Körperhaltung ein, sind die Zebras plötzlich sehr aufmerksam.
Menschen haben ein riesiges Repertoire an Verhaltensweisen und Stimmungen, verschiedene Charaktere und drücken das auch über ihre Körpersprache aus. Beispiele gäbe es so viele wie Mensch und Pferd Beziehungen.
Da wäre z. B. das unsichere Mäuschen, das schon seit 10 min ihr Pferd unentschieden bittet, an der Longe anzutraben. Das liebe Hotti, aber heute eher in Schrittlaune, ignoriert es großzügig.
Der Choleriker, bei dem sich das Pferd schon in die letzte Ecke der Box verkrümelt, kaum dass er den Stall betritt. Dann gibt es die Pferde und Menschen, die sich blind verstehen. Man bewundert die Paare die Harmonie ausstrahlen und es keine großen Gesten bedarf.
… Und es gibt gaaaanz viel dazwischen.
Pferde reagieren auf die Stimmung der Menschen, die Art wie sie ihre Körpersprache einsetzten ihre Muskeln an oder entspannen und welche Energie sie ausstrahlen. Sie lernen den Menschen und dessen Verhalten kennen, besser als Sie denken. Da nutzt es dann auch nix so zu tun als hätten Sie z.B. keine Angst. Sie können sich auch nicht von heut auf morgen ändern, falls sie feststellen, dass das Verhalten Ihres Pferdes Sie widerspiegelt.
Das Pferd hat Sie längst durchschaut. Sie lesen in ihnen wie in einem Buch. Je länger Sie Ihr Pferd kennt, umso besser kann es sie deuten. Da kommen wir vom Buch zum USB-Stick.
Seien Sie authentisch, sammeln Sie Erfahrungen und Wissen. Das gibt Sicherheit und vermeidet Unentschiedenheit und Ungerechtigkeiten.
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Michael Geitner und Alexandra Schmid
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Bild: Eliane Reichel
Faszien sind eine Bindegewebsstruktur. Sie bestehen aus hauptsächlich aus Elastin Kollagenfasern und Zwischenzellsubstanz. Zwischen den Fasern wird Wasser eingelagert, welches als Gleitmittel dient. Faszien durchziehen mit ihrer Gitterstruktur den ganzen Körper wie ein Netz. Sie sind quasi ein kompletter Bodysuit. Sie verlaufen den Körper in alle Richtungen. Jede einzelne Muskelfaser ist von Faszien umhüllt und verbindet diese mit anderen Muskelfasern. Sie sind Hüllen für Muskeln und Organe.
Wie sehen Faszien aus?
Stellen sie sich ein Steak vor. Die weiße Struktur die das Steak marmoriert (nicht der Fettanteil) sind die Faszien. Bleiben wir bei der Küchenanatomie. Wenn sie ein Hähnchen aufschneiden, sehen sie diese weißen Häute die das Fleisch umgeben, auch das sind vorwiegend Faszien.
Welche Funktion haben Faszien?
Faszien geben dem Körper Struktur und Elastizität und Stabilität und verleihen ihm die nötige Spannung. Sie verhindern auch dass die Muskeln sich während einer Kontraktion behindern. Wir müssen sie als funktionelle Einheit vorstellen. Sie verbinden ebenso ganze Muskelgruppen und sorgen für eine reibungslose Art der Bewegung. Bewegung und Koordination des Körpers wären ohne Faszien nicht möglich. Faszien haben eine Stoßdämpfer und „Katapultfunktion“. Sie helfen dem Körper Energie zu sparen. Zudem sind sie neben anderen Sensoren für die Körperwahrnehmung verantwortlich. Auch für das Imunsystem spielen sie eine Rolle
Wie funktioniert das Zusammenspiel von Faszien Muskeln, Knochen und auch Sehnen?
Faszien umhüllen und verbinden netzartig die Muskeln und gehen dann in Sehen über um den Knochen mit dem Muskel zu verbinden. Ein Känguru ist nicht nur dank seiner Muskeln fähig so weite Sprünge zu machen, sondern weil es ein besonders ausgeprägtes Fasziensystem hat, welches Energie speichert und wieder abgibt.
Was passiert wenn die Faszien nicht „trainiert“ werden?
Werden Faszien nicht in die Richtung trainiert in die man sie benötigt, oder gar nicht gebraucht, beginnen sie zu verkleben und zu verfilzen. Sie können ihre Funktion nicht mehr erfüllen. Sie entwickeln sich nur effektiv nach dem Prinzip „Use it or loose it“.
Können Faszien Schmerzen?
Faszien selber sind sehr schmerzempfindlich, wie herausgefunden wurde. Auch lagert das fasziale Gewebe Schlaken und Giftstoffe ein, was neben zu wenig Bewegung zu Verspannungen der Faszien führen kann und das ist sehr schmerzhaft.
Verspannungen: sind Faszien schuld?
Die meisten Verspannungen entstehen durch zu wenig Bewegung oder Falschbelastung. Die Faszien verfilzen und auch die Muskulatur ist dadurch nicht mehr in der Lage schmerfrei zu arbeiten. Der Muskel wird nicht mehr richtig durchblutet.
Haben falsch trainierte Pferde fasziale Schmerzen?
Ja. Durch das falsche Zusammenspiel der Muskulatur verkleben die Faszien und das ist eben Schmerzhaft. Ein Pferd das ständig mit einem weggedrückten Rücken läuft, kann die Faszien nicht uin die eigentlich notwendige Richtung entwickeln. Schmerzen durch Fehlbelastung kennen wir alle im Nacken Schulter Bereich, wenn etwa zu viel am PC oder Schreibtisch gesessen wird und kein körperlicher Ausgleich erfolgt.
Wie beuge ich verklebten Faszien vor?
Bewegung— in die richtige Richtung. Um Faszien elastisch zu halten, gilt es eine Fehlbelastung durch etwa falsches Reiten, bei dem das Pferd eine Schonhaltung einnimmt zu vermeiden. Losgelassenheit spielt dabei schon eine wesentliche Rolle. Ein Pferd das sich festhält wird nicht entspannt gehen können und es entstehen Verspannungen.
Wie kann ich verklebte Faszien beim Pferd behandeln?
Manuel kann man die Faszien mit einem Neurostimgerät unterstützen. Durch ausgewählte Schwingungen löst sich das verklebte Bindegewebe, kann wieder elastisch werden und erlaubt auch dem darunterliegenden Muskel wieder zu wachsen. In der Equikinetic wird das Pferd gymnastiziert. Die Faszien werden in die korrekte Bewegungsrichtung beansprucht. Durch Spannung und Entspannung auf gebogener Linie dehnt sich das Gewebe und beginnt wieder elastisch zu werden, bzw. zu bleiben.
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Ein Pferd ist ein Pferd und kein Mensch! Sie sehen anders, hören anders, riechen anders. Wie und was ein Pferd genau denkt, können wir nur erahnen, nicht wissen. Sie empfinden z. B. auch Kälte anders als wir. Schon das können wir als Mensch kaum nachvollziehen.
Sie sind natürlich durchaus in der Lage zu fühlen. Trauer, Zuneigung und Angst empfinden Pferde ebenso wie wir.
Es gibt durchaus Gemeinsamkeiten, ansonsten könnten wir nicht auf die Kooperation unserer Pferde hoffen. Dennoch Pferde sind keine Kuscheltiere. Sie eignen sich zwar durchaus dazu gestreichelt zu werden, aber diesen Status haben sie nicht verdient. Ebenso sind sie keine unberechenbaren Kreaturen, denen man nur mit absoluter Härte entgegenkommen muss.
Wir Menschen neigen dazu, Verhaltensweisen von Pferden so zu interpretieren, wie wir sie gerne sehen möchten. Kommt Ihr Pferd wiehernd auf Sie zugelaufen(“ Komm zu Mami“), denken Sie natürlich es freut sich, Sie zu sehen. Vielleicht. Vielleicht haben Sie aber auch nur immer ein Leckerli parat, auf das sich das Pferd freut.
Da kabbelt „Schatzi“ am Arm und wir finden das ja so nett. Dabei will Schatzi nur ein Leckerli und die Gefahr, dass er seinem Anliegen irgendwann Nachdruck verleiht und die Zähne einsetzt, wird völlig ignoriert. Wehe, er tut es dann doch. Oftmals sind wir sehr nett zu unseren Pferden, lassen Ihnen alles durchgehen und hoffen, dass diese Liebe auf Gegenseitigkeit beruht.
Ein anderes Extrem ist es, die Verhaltensweisen in unser Pferd zu interpretieren, wenn es nicht so will wie wir.
Da kommt schnell der Spruch: “Der veräppelt mich.“ Wir sind fast persönlich beleidigt, wenn Hotti mal nicht so funktioniert, wie wir das gerne hätten.
Lassen wir doch unsere Pferde auch Pferde sein. Lieben sie, wie sie sind und schrauben, unsere Erwartungen, die sehr vielseitig sind, etwas herunter. Verlangen nur das von ihnen, was sie uns geben können und noch gut für sie ist. Wenn wir Pferde halten sind wir verpflichtet ihren Bedürfnissen nach Licht, Luft, Bewegung und Pferdegesellschaft nachzukommen und sie nicht 23 Stunden in die Box zu stellen, um sie dann eine Stunde reiten zu können, aber auch nicht wild zusammengewürfelt in einen Offenstall unterbringen. (Betonung liegt auf wild zusammengewürfelt!)
Wir sollten uns Gedanken machen, welche Ausbildung ein Pferd braucht, um unsere Bedürfnisse erfüllen zu können und nicht erwarten, dass das von alleine geht.
Pferde sollten weder Kind, – noch Partnerersatz oder Sportgerät sein, sondern das Pferd an unserer Seite bleiben dürfen.
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Schaut man sich ein Pferd an verwundert es einen doch wie klein, im Verhältnis zur Körpergröße, der Magen ist. Mit gerade mal einem Fassungsvermögen von ca. 15l, ist er darauf angewiesen kontinuierlich kleine Futtermengen aufzunehmen, um genügend Nährstoffe ins Pferd zu bringen. Daher erklären sich u.a. auch die ausgiebigen Fresszeiten, von 16-18 Stunden, wildlebender Pferde.
In der Maulhöhle wird von den Backenzähnen das aufgenommene Futter zunächst zermahlen, zerkleinert und ausgequetscht.
Während des Kauens wird Speichel produziert. Den Löwenanteil an der Speichelproduktion übernimmt die Ohrspeicheldrüse. Sie produziert während des Kauvorganges pro kg Raufutter 3-5 kg Speichel bei Kraftfutter 1-1.5 kg Speichel. Die täglich produzierte Gesamtmenge an Speichel eines Großpferdes beträgt ca. 40l. Das hat seinen guten Grund.
Speichel besitzt keine Enzyme, die das Futter schon vorverdauen könnten, aber wichtige Salze (Bikarbonate), welche für die Pufferung also Neutralisierung von Säuren benötigt werden.
Der Speisebrei gelangt durch die Speiseröhre zum Mageneingang. Dort gelangt er stoßweise, in kleinen Portionen (durch einen Schließmuskel, der sich nur von oben nach unten “öffnet”) in den Magen. Zunächst in den drüsenlosen Teil. In diesem Teil des Magens wird noch keine Magensäure (Salzsäure), ebenso kein Eiweiß spaltendes Pepsin produziert.
Hier beginnt eine enzymatische, mikrobielle Aufspaltung von leicht zugänglichen Kohlenhydraten. Dadurch entsteht als Abfallprodukt u.a. Milchsäure.
Um diese zu neutralisieren, wird jetzt der Speichel mit seinen Salzen benötigt. Fehlt hier die puffernde Wirkung des Speichels, können Magengeschwüre entstehen. Der drüsenlose Teil wird von einer “Linie” der “Margo plicatus” vom Säure produzierenden Teil des Pferdemagens getrennt.
Der, jetzt mit Speichel gut durchtränkte und leicht vorverdaute, Futterbrei gelangt nun in den säurehaltigen Teil des Magens. Hier wird er nach und nach mit Magensaft getränkt. Der pH-Wert sinkt und die mikrobielle Tätigkeit wird eingestellt. Das heißt, auch schädliche Mikroorganismen werden durch den niedrigen pH-Wert abgetötet. Bei reiner Heufütterung liegt der pH-Wert am Ende des Magens bei ca. 2.6 bei Kraftfutter dagegen bei einem pH-Wert von bis zu 5. (Da überlebt so Einiges was nicht überleben sollte!) Pepsin sorgt für die Eisweißaufspaltung. Danach gelangt der Futterbrei stoßweise proportioniert durch den Pförtner in den Dünndarm.
Das ausreichende Durchtränken mit Magensaft ist für eine gesunde Verdauung äußerst wichtig. Aufgrund Stressfaktoren (z.B. übermäßiger psychischer und körperlicher Belastung) unmittelbar nach der Futteraufnahme, kann es zu einer geringeren Produktion von Magensaft kommen und der Futterbrei nicht richtig durchtränkt werden. Eine Kolik könnte eine mögliche Folge davon sein, da die es zu Fehlgärungen und Bildung von Milchsäure kommt, die dann an den Dünndarm weitergegeben werden.
Artgerechte Fütterung, d.h. ausreichend und rohfaserreiches, hochwertiges Pferdeheu, sowie eine vernünftige Menge an Kraftfutter ( falls denn nötig), sind schon eine gute Grundlage, dass es dem Magen gut geht.
Liebe geht eben doch durch den Magen!
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Es ist durchaus häufiger in den einheimischen Gefilden unserer Reithallen zu beobachten, dass diverse Lederriemen in allen Varianten an Pferden angebracht werden. Es gibt dutzende Varianten verschiedener Verwendungsmöglichkeiten, und man sollte zumindest studiert haben, um einen groben Einblick zu erhalten. Angefangen beim fest zugeschnürten Sperrriemen. Ausbinder, Dreieckszügel, Schlaufzügel. Unendliche Kreativität. Na ja, es ist ja auch genügend Platz am Pferd.
Einmal nachgefragt zu was man denn die Ledervielfalt benötigt, erntet man Blicke als komme man von einem anderen Stern. Es ist doch schließlich wichtig, dass der Kopf unten ist und das Pferd über den Rücken läuft. Dem Pferd muss doch gezeigt werden, wie der Kopf zu halten ist und wenn man dann den Kopf nach links und rechts “einstellt” gymnastiziert man schließlich die Muskulatur. Das Pferd gibt nach! (Auch wenn es von außen wirkt, als versuche man den Unterkiefer durchzusägen).
Ja, nur so hat man eine Chance ein Pferd zu bekommen, welches überhaupt in der Lage ist diese hohen gestellten Anforderungen zu erfüllen. Der Kopf muss doch runter, dass das Pferd über den Rücken läuft. Wie um Himmelswillen sollte man den sonst dem Pferd eine ordentliche Muskulatur aufbauen? Es soll gefälligst nicht auf der Vorhand latschen. Wie soll, dass den sonst bitte gehen. Und wenn man mit einem normalen Gebiss nicht durchkommt?
Bitte, es gibt überall sehr kreative Konstruktionen. Probiert man halt mal durch. Irgendwann wird das Genick schon nachgeben und das Pferd wird butterweich im Maul.
Es ist leider Usus geworden, sobald ein Pferd die gewünschte “Form” nicht zeigt, diese mittels Hilfszügel schneller “herzustellen”. Reiterliches Können, selbstständig denkende Reiter, reel gerittene Pferde bekommt man durch eine gute Ausbildung. Und es braucht Zeit! Die ist wie wir alle wissen knapp. Also wenn es mit Schlaufzügeln schneller geht, – her damit.
Immerhin Erklärungen. Oftmals macht man aber Dinge, weil es alle machen, selbst wenn man das Gefühl hat, dass es falsch ist.
Und hier liegt der Hund begraben über, dass wir uns alle mal ein bisschen Gedanken machen sollten. Der Zwang einer Stallgemeinschaft ist nicht zu unterschätzen. Ehrlich, wer setzt sich schon gerne abfälligen Blicken aus und erträgt das Getuschel hinter dem Rücken. Entschuldigung meine Damen, aber auch Frauen können grausam sein.
Oft erfordert es schon eine Menge Mut sein Pferd ordentlich auszubilden. Rückgrat zu haben und zu erklären, dass man die vorgeschlagenen Hilfszügel nicht benötigt. Da kann man ganz schnell zum Außenseiter werden … und wer will das schon? Wer das kennt, weiß den Begriff “Stutenbissigkeit” neu zu definieren.
Leider wird der Druck der Gemeinschaft oftmals auf dem Rücken der Pferde ausgetragen.
Sich Zeit zu nehmen und die Geduld zu haben sich auf ein lebendes fühlendes Wesen einzulassen. Sein Geld, anstatt in Hilfszügel zu investieren, einen guten Ausbilder bezahlen.
Selbstsicherheit bekommt man durch Wissen und Können. Das wiederum muss man sich aneignen. Aber schließlich werden Erfolg und ein „Partner Pferd“ all das Gerede übertönen. Dann wird es oft ganz still in der Stallgasse.
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Was haben sie nur an sich, dass sie uns so in ihren Bann ziehen? Vom gestandenen Mannsbild, bis hin zu kleinen Mädchen. Wir sind ihnen regelrecht verfallen, diesen Pferden. Sie verkörpern Eleganz, Temperament, Sanftmut, Freiheit und Geborgenheit. Alleine ihr Geruch ist für Pferdefreunde Parfüm. Hört man ihnen morgens beim Heufressen zu, ist das fast schon eine Art Meditation. Wir fassen sie gerne an und nicht umsonst heißt es: „Das höchste Glück der Erde… “ Na ja, es bricht es uns fast das Herz, wenn wir manchmal mit ansehen müssen, wie ein Teil unsere Spezies mit ihnen umgeht. Da wird geriegelt, gebrochen, unterworfen. Oft ist es nicht mal Bösartigkeit, sondern schlichtweg Hilflosigkeit, weil sie nicht mehr wissen, wie sie das Tier sonst in den Griff bekommen sollen, oder wie das Pferd die geforderte Leistung erbringen soll. Leistung wird gefordert, auf die das Pferd nicht ordentlich vorbereitet wird. Pferde brauchen Führung und werden viel zu oft gezwungen ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, die dann natürlich wieder bestraft werden. Eingesperrt in Boxen, wird das Flucht – und Herdentier zum Höhlen bewohnenden Einzelgänger, dem versucht wird, den Bewegungsdrang auf eine Stunde am Tag zu reduzieren. Andererseits geht es vielen Pferden heutzutage so gut wie nie, seit sie in menschlicher Obhut sind. Aktivställe, ordentliche Ausbildung… Man ist heute, in der Regel, sehr um das Wohl unserer Vierbeiner besorgt und wird ihnen, so gut es eben geht, gerecht. Wir machen uns sehr viele Gedanken, damit sich unsere Partner wohlfühlen. Dafür investieren wir eine Unmenge an Zeit und fast noch mehr Geld. Sie sind es wert und wir tun es doch gerne. Wir bekommen dafür nämlich sehr viel zurück. Das Gefühl eine Einheit mit dem Pferd zu sein, es reagiert auf jeden Gedanken und nimmt einen mit. Sie wissen, was ich meine? Aber auch nur die Bewegungen zu fühlen, das Ausschnauben zu hören, im schnellen Galopp dahinzusausen, bis es einem die Tränen in die Augen treibt.. unbeschreiblich. Über Sprünge zu fliegen oder einfach nur am Sonntagnachmittag gechillt ausreiten gehen. Die Power zu fühlen, wenn zwei Pferde eine Kutsche ziehen, erfolgreich einen Trailparcours zu absolvieren. Nicht nur Reiten, auch die Arbeit am Boden macht unglaublich Spaß. Das Gefühl wenn ein Pferd beginnt Vertrauen aufzubauen und sein Herz in unsere Hände legt, ist unbezahlbar. Unser ganzes Herzblut hängt an ihnen, wir haben sie lieben gelernt und sind einfach nur froh, dass sie uns das erlauben. Es wird Zeit ihnen etwas zurückzugeben!
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Die satteln ihr Pferd machen es zum Reiten fertig und dann, beschleicht Sie dieses beklemmende Gefühl aufzusteigen. Vielleicht hat Ihr Pferd letztes Mal nen Satz gemacht oder bisschen gebuckelt. Auf jeden Fall hat er Ihnen Respekt verschafft. Aber zum Glück ist nichts passiert. Nach ein paar Runden fühlen sie dann wieder die vertraute Sicherheit im Sattel.
Früher war das anders. Als wir noch jung waren. Wir waren mutiger und so ein Hopserchen oder auch mal etwas gröbere Aktionen haben uns nicht gleich aus der Fassung gebracht. Gott was haben wir Blödsinn gemacht. Da wurde im Gelände jeder Sprung angepeilt, Wettrennen durch Wald und Flur machten richtig Spaß und je verrückter ein Pferd war, umso besser. Auf den Steig ich nicht auf? Gabs nicht. Man kann nur sagen Glück gehabt, dass nix passiert ist. Klar, 25 Jahre und vielleicht 2 Kinder später, wird man vorsichtiger, hat gelernt, Respekt zu haben. Das ist auch gut so. Das Gefühl auf einem durchgehenden Pferd zu sitzen und jegliche Kontrolle zu verlieren, oder auch tatsächlich abgebuckelt,
gebissen oder getreten zu werden, oder das steigende Pferd sich überschlägt… da kann man ganz gut drauf verzichten. So richtig Angst hat man nicht, aber der Respekt ist da und das ist eine gute Voraussetzung.
Anders sieht es aus nach einem Reitunfall. Das Vertrauen zum Pferd ist erst mal weg. Die Angst hat sich tief ins Gehirn eingegraben. Die Verletzungen sind zwar verheilt, die Angst vor einem erneuten Unfall bleibt. Das Vertrauen zum Pferd ist komplett weg. Angst ist eine Schutzfunktion des Körpers. Einfach ignorieren ist schwierig bis unmöglich. Nichtsdestotrotz ist der Wunsch zu reiten da.
Wir haben unser Leben fast den Pferden verschrieben, dennoch: Ein Großpferd hat 600 kg Lebendgewicht, und wenn es seine Kraft dazu verwendet, um zu flüchten, sich zu wehren oder sich aus der Situation zu befreien, kann das böse Folgen haben. Es gibt durchaus Pferde die haben Kuscheltiercharakter. Pferde sind aber kein Spielzeug und oft passiert sogar was, wenn man überhaupt gar nicht damit rechnet. Man muss noch nicht mal draufsitzen. Mache Pferde mag man noch nicht mal aus der Box holen. Angst ist ein schlechter Berater am Pferd, nicht zu verwechseln mit Respekt verliert man den, kann das lebensgefährlich sein.
Viele fragen sich jetzt warum, in drei Teufelsnamen, will man reiten, wenn man Angst vor dem Pferd hat? Weil der Wunsch diesen Tieren nahe zu sein, einfach zu groß ist.
Suchen Sie sich einen Trainer der viel Geduld mit Ihnen hat und weiß, wie Sie es zu schaffen ist, dass Ihre Angst weniger wird.
Ein Trainer, der Sie auf Ihrem Weg zu „angstfreiem Reiten zu begleitet, kann da eine echte Hilfe sein. Ein Pferd, welches Vertrauen ausstrahlt und souverän in jeder Situation reagiert, um Ihnen das Vertrauen wieder zurückzugeben, hat schon so manchem
ängstlichen Reiter helfen können. Und der Spruch “Reiten hilft“, gilt auch hier. Je mehr Routine man erlangt, umso einfacher wird es wieder, ohne dieses „Magenklemmen“ aufzusteigen.
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Was wir Menschen am meisten Fürchten im Umgang mit dem Pferd fürchten? Ganz klar, den Fluchtinstinkt. Wird dieser mal ausgelöst, geraten Menschen meist ins Straucheln. Sind Sie schon mal auf einem durchgehenden Pferd Richtung Autobahn unterwegs gewesen?
Den Fehler begangen, ein Pferd zu longieren und dummerweise die Handschuhe vergessen zu haben, als es abgezischt ist? Man versucht das Ross ja noch irgendwie zu halten. Am Meisten haben da Ihre Hände davon … noch Tage später. Warum tun Pferde das? Na, weil sie Fluchttiere sind. Lernt man als Kind ja spätestens beim Basispass. Nicht nur eine Monsterplastiktüte kann eine wilde Flucht auslösen. Was wir nicht vergessen dürfen: Um fluchtfähig zu sein, möchte das Pferd gerne sein Gleichgewicht behalten und nicht aus der Balance kommen. Wir Menschen geben uns manchmal alle Mühe diese Balance zu stören. Geht beim Hufe aufheben los, ( Sie hantieren am Überlebenskapital des Pferdes herum!)und endet in der nicht vollkommenen Reitkunst.
Wenn wir einem Pferd nicht gelernt haben, das Gleichgewicht zu halten, brauchen wir uns manchmal nicht wundern, dass es mit dem Kopf auf Flucht gepoolt ist. Hat ein Pferd Sorge oder gar Angst nicht flüchten zu können, hat es Stress. Hormone tun ihr übriges, um zu verhindern, dass das Pferd ruhig bleibt. Oft reicht beim Reiten oder longieren ein kleiner Taktfehler oder ein ungewohntes Geräusch. Zack … und weg.
Wir können die Triebe besänftigen, nämlich Pferden zu lernen die Balance zu halten und koordiniert zu bleiben. Ist ein Pferd ausbalanciert, haben wir weniger Probleme mit Hufe geben, Longieren und der sich nähernden Autobahn. Nicht das Pferdchen soll die Triebe zähmen, sondern wir sind verantwortlich dafür, dass Pferdchen, trotz Reiter oben drauf, das Gefühl hat, nicht umzufallen und gefressen zu werden.
Michael Geitner&Alexandra Schmid
Kennen Sie zufällig die Fernsehwerbung mit dem, einfachen Trainingsgerät in dem Sie laut Werbung, mit nur 5 Minuten am Tag Ihren Traumkörper erhalten. Zugeben, es klingt verlockend. Diese Traumbodies von Mann und Frau, der Sixpack tritt deutlich hervor und alles scheint so leicht. Nur fünf Minuten am Tag. Der muss her, ist ja nicht so teuer. Kaum habe ich die Bestellung los geschickt, packt mich schon die „Kaufreue“. Geitner Du Idiot, das kann doch nie im Leben klappen. Außerdem treibe ich seit geraumer Zeit regelmäßig Sport und wer mal ein Kickboxtraining im Fight Club Edling, bei Momo mit gemacht hat und das 8 Monate durchhält, der weiß bei Gott was Training heißt. Das Gerät war schnell aufgebaut und dann schauen wir mal was da gehen soll in 5 Minuten? Ich habe keine 2 durchgehalten und dann bin ich abgerollt von dem Ding, wie ein Kartoffelsack. Als ich so am Rücken lag und nicht wusste was gerade mit mir geschehen ist, fiel mir die Equikinetic© ein. Sieht mühelos aus und ist für die Pferde anstrengend, dass es immer noch nicht zu glauben ist. Jetzt weiß ich, es aus eigener Erfahrung. Kein Wunder wer regelmäßig trainiert, wird großartige Ergebnisse erzielen. Wie in der Equikinetic© da ist es genauso. Wenig spektakulär aber unglaublich effizient, Sie müssen es nur tun.
Immer wichtig ist es, eine Vorstellung zu haben, wie Pferd im Training gehen soll. Wenn man ein Bild im Kopf hat wie das Pferd laufen oder einmal aussehen soll, wird das Training effektiver. Machen Sie sich ein inneres Bild davon, z.B. welche Stellung, welches Tempo, wie soll der Trab aussehen, wie möchte ich das mein Pferd läuft, welche Möglichkeiten hat es im Galopp? Wie könnte mein Pferd einmal aussehen und was soll es können? Rückwärtsrichten? Piaffe, Passage, Tölt oder Distanz? Damit haben Sie eine Vorstellung und vor allem ein Ziel, welches Sie in kleinen Etappen anstreben und erreichen können.
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Sicher erwarten sie jetzt wieder einen Lesestoff, der bestätigt, dass Pferde nicht täuschen, nicht planen und nicht strategisch denken können. Einige mir bekannte Pferdemenschen, meinen sogar zu wissen, dass Pferde nur auf Verhaltensweisen und Umweltreize reagieren und auch viele Wissenschaftler sprechen Pferden hoch komplizierte kognitiven Fähigkeiten ab und exclusive dem Menschen zu. Aber auf gar keinen Fall Pferden.
Steht ein Pferd beim Aufsteigen nicht still, wird ihnen jeder Pferdepsychologe und Pferdetrainer, der was auf sich hält und Ahnung hat, erklären, dass es nicht still steht, um uns zu ärgern, sondern es verhaltenstechnische Gründe oder gelerntes Verhalten ist und es und auf gar keinen Fall veräppeln kann. In 99% der Fälle ist das wahrscheinlich auch so. Der Mensch fühlt sich oft leicht angegriffen, nimmt pferdisches Verhalten persönlich, kann es nicht deuten und weiß einfach nicht damit umzugehen. Die einfachste Erklärung… der veräppelt mich.
Pferdegehirnen fehlt eine Anzahl von Neuronen und Windungen im direkten Vergleich mit dem menschlichen Gehirn. Wir haben die größte Anzahl von Neuronen gemessen an sämtlichen Gehirnen, die die Evolution im Laufe der Zeit hervorgebracht hat.
Je mehr ich aber über Gehirne lerne, neu veröffentliche Studien über erstaunliche Verhaltensweisen von Tieren lese und je mehr ich mit Pferden zu tun haben, komm ich zu dem Schluss: So ganz unterschreibe ich das nicht mehr, dass Pferde nicht vielleicht doch dazu in der Lage sind, uns manchmal ärgern zu wollen. Vielleicht sind wir menschlichen Intelligenzbestien nur noch nicht in der Lage, das zu messen oder zu erkennen. Natürlich können sie das nicht in dem Maße wie Menschen. Pferdegehirne nicht die Leistung wie ein menschliches Gehirn und Pferde zu vermenschlichen liegt mir mehr als fern. Ein Pferd ist ein Pferd und kein Mensch. Bitte nicht falsch verstehen.
Das würde ihnen auch nicht gerecht werden. Gehirne sind unglaublich plastisch und Neuronenverknüpfungen vielseitig. Der Umgang mit Menschen hat Pferde als soziales Herdentier seit 5000 Jahre vor eine neue Aufgabe gestellt. Ich weiß es nicht, keiner weiß es was da letztlich genau in den Windungen vorgeht, weil es so genau (noch) nicht zu untersuchen ist. Aber wer weiß schon, was die Wissenschaft in 50 Jahren zu berichten hat?
Michael Geitner und Alexandra Schmid
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Lassen Sie sich, so gut es geht, nicht bewegen.
Wenn das Pferd Sie während des Handwechsels in der Equikinetic anrempelt, möchte es damit seine Position festigen. Eine ganz klare Ansage an Sie Platz zu machen. Eine „körpernahe“ Verhaltensweise die Sie korrigieren müssen.
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Der Schmerzsinn ist das Warnsystem des Körpers und übernimmt eine erhebliche Schutzfunktion.
Ohne Schmerzsinn würde es zu erheblichen Verletzungen kommen, ohne dass eine Gegenreaktion erfolgt. Z.B. würden auch Entzündungen unbemerkt ablaufen und Glieder oder Organe nicht geschont werden.
Verantwortlich für das Schmerzempfinden sind die Nocizeptoren.
Sie befinden sich in großer Anzahl in der Haut, in Organen, Gelenken und in der Muskulatur.
Meistens sind Nocizeptoren freie Nervenendungen.
Sie werden durch Reize wie etwa Temperatur, Druck, Dehnung oder chemische Reize erregt.
Der Oberflächenschmerz der Haut ist sehr gut lokalisierbar, während der Tiefenschmerz in den Organen schlecht genau zugeordnet werden kann. (Rezeptive Felder – kleiner Bereich oder großer Bereich an Nocizeptoren wird erregt)
Nocizeptoren können durch sehr viele unterschiedliche Reize erregt werden. (chemisch, thermisch, mechanisch..)
Die Besonderheit an Nocizeptoren ist, dass sie nicht adaptieren können, d.h., es kann keine Gewöhnung an einen Schmerzreiz erfolgen, im Gegenteil meistens erfolgt eine Sensibilisierung.
Eine Rolle spielt jedoch das subjektive Empfinden von Schmerzen.
Beim Mensch nicht anders als beim Pferd. Dass Pferde schmerzen wahrnehmen sehen wir oft an deren Reaktion, wie intensiv sie empfunden werden, ist auch hier individuell verschieden. Zudem kommt, dass Fluchttiere ihre Schmerzen oft nicht zeigen, oder der Schmerz aufgrund eines hohen Adrenalinspiegels unterdrückt wird. Auch durch andere endogene Opiate wie z.B. Endorphine, also körpereigene Schmerzmittel, wird die Schmerzweiterleitung und das Empfinden gehemmt.
Michael Geitner und Alexandra Schmid
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„Dauerboxenhaltung“, fehlender Sozialkontakt und fragwürdige Trainingsmethoden. Nicht nur, dass Pferde unter solchen Situationen leiden müssen, auch die Lernfähigkeit wird drastisch vermindert. Dauerstress bedeutet für ein Pferd einer Situation über längere Zeit hilflos ausgesetzt zu sein. Diese dann nicht beeinflussen zu können, kann in gelernter Hilflosigkeit enden und auch körperliche negative Folgen, wie etwa Magengeschwüre, sind keine Seltenheit. Stresshormone wirken sich auf Dauer ungünstig aufs Lernen aus. Bei permanentem Stress wird ein Bereich im Gehirn, der Hippocampus, der äußerst wichtig ist um zu lernen und das Gelernte zu behalten, geschädigt. Dafür sind die Stresshormone verantwortlich, die den Hippocampus permanent „belagern“. Wer sein Pferd im Training oder haltungsbedingt unter Dauerstress setzt, wird weit weniger Erfolg haben, seinem Pferd etwas beizubringen.
Michael Geitner u. Alexandra Schmid
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Rückwärtsrichten ist eine sehr sinnvolle und wertvolle, oft unterschätzte und häufig falsch ausgeführte Lektion.
Beim Rückwärtsrichten soll sich der Rücken aufwölben, das Pferd beugt leicht die Hanken und hat somit hat die Übung schon etwas versammelte Funktion. Es sollte in gerader Linie; gleichmäßig und nicht übereilt erfolgen.
Dabei soll das Pferd gleichmäßig rückwärts treten. Treten heißt es wie im Trab, da die Fußfolge diagonal (im Zweitakt) erfolgt. Falsch ist, wenn die Beine einzeln gesetzt. Schön ist es, wenn das Pferd anschließend geschlossen steht.
Fatal ist, wenn man Pferde an den Zügeln rückwärtszieht. Der Rücken wird durchgedrückt, und die Muskelketten können nicht zusammenspielen, somit richtet man mehr Schaden an, als dass es Wert hat.
Ob beim Reiten oder in der Bodenarbeit, richtig ausgeführt ist das Rückwärtsrichten eine Bereicherung für die gymnastizierende Arbeit mit dem Pferd.
Da Rückwärtsrichten eine wertvolle Übung ist, sollte sie nicht als Strafe eingesetzt werden.
Und so geht´s:
Stellen Sie sich auf Kopfhöhe zum Pferd, entgegengesetzt der Laufrichtung. Führen Sie die Hand an der Longe oder dem Strick Richtung Brust Ihres Pferdes. Dabei bauen Sie leichten Druck auf. Beginnt Ihr Pferd nach hinten zu treten, lösen Sie den Druck sofort auf. Bleibt Ihr Pferd wieder stehen bauen Sie diesen Druck wieder auf.
Versuchen Sie in einem gleichmäßigen Tempo auch hier kommt der Takt an erster Stelle rückwärtszurichten. So wird dann auch die korrekte Fußfolge sichergestellt.
Pferde weichen beim Rückwärtsrichten gerne mit der Hinterhand nach links oder rechts aus. Anfangs hat sich bewährt, die Bande als „Anlehnung zu benutzen“ Sie bietet eine Abgrenzung und Orientierungshilfe, die Sie nutzen sollten.
Michael Geitner u. Alexandra Schmid
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Durch Überernährung und Bewegungsmangel entstehen zu viele Fettdepots, die letztlich zu Insulinresistenz führen können. Schützen Sie Ihr Pferd vor dieser Krankheit. Equikinetic fördert den Muskelaufbau und verhindert eine Überfettung des Pferdes. Da die Equikinetic auch schonend im Schritt durchgeführt werden kann, ist sie auch eine bestens geeignete Therapieform für Pferde die bereits an EMS leiden. Im Buch widmen wir uns ausführlich diesem wichtigen Thema.
Michael Geitner und Alexandra Schmid
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